Wachträumen
Wachträume, Träume, Intuitionen
Wie könnte ich mich über die Vergänglichkeit von Träumen und Wachträumen beklagen, wo sie mich jede Nacht reich und zahlreich besuchen?
Ich notiere sie fortlaufend in mein Nächtebuch. Unzählige sind es inzwischen.
Einige gewichtigere füge ich in Textbilder. Meine Favoriten vertone ich zu Hörkino.
Zunehmend wage ich Wachträume zu zeichnen.
Allgemein bedeutende beabsichtige ich zukünftig ich ins „Nächtebuch“ (Blog) auf dieser Website zu notieren.
Zudem: Wachträume sind nicht vergänglich. Sie sind wie „Dinge“, sie können wiederholt „gebraucht“ werden. Sie zeigen oftmals über den Moment hinaus. Sie sind Lebenshilfen – „Lebens-Richtlinien“. Träume, insbesondere Wachträume, sind wie Felsen in der ewig wogenden Brandung unseres Innenlebens.
Was ist ein Wachtraum, ein Wachträumer?
Ein Wachträumer ist kein Tagträumer. Ich bin Wachträumer geworden; meine Seele hat mir vor bald zehn Jahren das Wachträumen gezeigt, ja es mich gelehrt, und es ist seither zunehmend intensiver geworden. So geschieht es: Ich wache nachts auf, und dann träume ich. Es verhält sich also anders als „klassisches Träumen“. Ich bin nicht als Protagonist in den Traum verwickelt, da ich ja wacher Betrachter des Geschehens bin. Wachträume zeigen reine Bilder; ein einzelnes Bild oder zeitweise Bildsequenzen. Selten sind andere Personen darin involviert. Wachträume sind symbolischer Art. Bildsymbole faszinieren mich schon lange. Als junger Erwachsener konnte ich mich stundenlang Märchendeutungen hingeben. Märchen erzählen eben keine Märchen, wie uns oft weisgemacht werden will. Märchen stellen Seelenlandschaften dar. Wachtraumbilder bereichern darüber hinaus ganz persönlich, zeigen, vertiefen, decken auf, demaskieren uvm. Sie faszinieren und fesseln mich deshalb umso mehr, und ich gebe mich entsprechend hin. Meine Seele scheint das zu wissen – wie könnte sie das nicht? – und zaubert allnächtlich Bilderwelten vor mein inneres Auge.
Beispiele
„In Gedanken von Quälgeistern malträtiert, hin und her und auf und ab gerissen, da erklingt plötzlich hell und kräftig ein Tschinellenschlag! Ich höre ihn sozusagen goldig, gespielt mit einem weichen Paukenschläger. Laut und dennoch freundlich. Erfrischend! Auch zum Lachen, dieses Gekreisch. Der Klang erinnert mich zudem an den Beginn einer Tibetischen Zeremonie. Es sagt mir: Konzentriere dich auf das Wesentliche!“
Wachtraum 22.12.2019
Hier findest du ein Textbild dazu.
„Pfirsichplanet“ (Geburt)
Über den Inhalt dieses Wachtraums erzähle ich an anderer Stelle. Hier zeige ich das Resultat: das Wagnis, ihn gezeichnet zu haben.
Wachtraum 14.11.19
„Suchbild Leuchtspur“
Wenn du links von diesem Wachtraum ein Spiegel hinhältst, wir deutlich, worum es sich wahrhaftig handelt.
Wachtraum 3.7.19 – im Sommer
Suchbild oder Findebild?
Abschliessend das Beispiel eines „Suchbilds“ in einem Wachtraum. Sind Träume „Suchbilder“? Treffender ist sie mit „Findebilder“ zu bezeichnen. Wie ich selber erfahre, gibt uns die Traumschöpfung keine „Bildrätsel“ auf. Vielmehr spricht die Traumwelt in Bildern und in diesen Bildern steckt fallweise eine anspruchsvolle Vielschichtigkeit – die ich allerdings als genial erachte. Sich in Bildsprache zu üben liegt demnach die Hausforderung.
Nun zum Beispiel:
„Ich sehe mich über mein weisses Keyboard kreuzweise eine lange, weisse Schachtel legen. Was befindet sich in der Schachtel? Eine Leinwand! … als hätte ich eine bestellt!
Einen Moment lang sehe ich die Schachtel als weisses Lichtschwert, ähnlich einem solchen, wie es die Helden in Star Wars zum Rangeln ergreifen …“
RCK Wachtraum 22.1.2020
Erst drei Tage nach dem Wachtraum erkannte ich die verblüffende Bildkombination darin:
Das Lichtschwert nimmt das erst später auf die Leinwand projizierte Licht (aufgerollt sozusagen) vorweg!
Auf dem eingeschlagenen Weg in Wachträumen Hilfe für Heilung körperlicher Leiden zu finden, deute ich „Keyboard und Leinwand“ (Musik und Licht) als kraftvoll unterstützend; zudem als äusserst hoffnungsvoll, ja, Mut machend – gesteigert in den Projektionen von Bildern und Emotionen, denen von Träumen nämlich –, „Licht und Klang“ als „Kampfmittel“ gegen die Leiden zu nutzen!
Ein weiterer Wachtraum:
Was sagt dieses Bild?
Diese bestechende Einfachheit: Einzig ein braunes Quadrat über einem leuchtenden Hintergrund!
Mir war es ein Rätsel ..so griff ich nach dem braunen Quadrat, betastete es und entdeckte, dass es sich wie ein Kleber abziehen lies. Was ich auch tat.
Wachtraum Januar 20
Was siehst du in diesen beiden Bildern? In dem mit Quadrat? In dem ohne Quadrat?
Wieder könnte von einem Suchbild gesprochen werden. Wiederum geht es jedoch nicht ums Suchen. Es geht darum die Bildsprache davon zu verstehen. Durch Deutung können wir in ihnen Be–Deutung finden. So gesehen sind es Findebilder.
Meine ausführliche Deutung dieses Wachtraums wirst du im siebenteiligen, sprachlich-musikalischen Porträt „Wachträumer“ finden, welches ich auf YouTube stellen werde. Dies vorweg: Im braunen Quadrat sehe ich (die lähmenden) …Sorgen und Befürchtungen.
Wachtraum «Datum»
Das Bild dieser Laterne, das mir in einem weiteren Wachtraum erschienen ist, steht unübersehbar in Zusammenhang mit dem eben besprochenen Wachtraum. Dieser hier stellt sozusagen die Umkehr davon dar. Oder anderes gesagt: …die Sorgen rundum nehmen überhand… Dennoch: Es kommt Licht von innen. – Wie hoffnungsvoll!
Wachtraum 5.5.2020
Thema Trauma Auflösungen:
Traumas sind alte seelische Narben. In verschiedenen Lebensphasen können Traumas zustande gekommen sein. Als Kleinkind schon oder gar vorgeburtlich. Durch das ganze Leben hindurch. Durch unterschiedlich grosse Familiendramen oder durch Unfälle/Katastrophen. Traumen können unser ganzes Leben prägen bis hin zu körperlichen Krankheiten als Folgen. Die Hauptfrage ist nun, wie wir sie aufspüren, damit wir ihnen begegnen und sie womöglich auflösen können. Träume, Intuitionen und insbesondere Wachträume können uns direkt da hinführen, so wir uns bewusst damit befassen.
Welcher bewegende Wachtraum holte mich da ein. Ein Sonderfall eines Mandelas: ein Labyrinth und eine Zielscheibe vereint.
Wie ich den Wachtraum erlebe, verbindet mich die Zielscheibe darin augenblicklich zur Schrift „Zen und die Kunst des Bogenschiessens“, die ich vor über 30 Jahre gelesen habe. Ich war damals sehr bewegt und beeindruckt davon. Der Verfasser bringt es fertig einem das Geheimnis des Bogenschiessens als Kunst nahe zu bringen. Das Mystische auf diesem Weg in gewisser Weise zu entschlüsseln.
Wachtraum «Datum»
Ich meinte es verstanden zu haben. Hingegen, dass es dies wirklich gibt, war für mich noch viel, viel weiter entfernt als Japan… geschweige denn, dass ich – einer solchen Welt – einmal je persönlich näher kommen könnte. Gewünscht hätte ich es mir…
Heute stehe ich mit dem Wachträumen an dieser Stelle. Zielsicher Treffen heisst – sich treffen lassen. Und wie so oft, die Erklärung zeigt mir ein Wachtraum selbst: konkret ersichtlich hier in diesem Mandela, einem Sonderfall aus Labyrinth und Zielscheibe.
Wie ich in meinem Bücherregal nach der Schrift „…Kunst des Bogenschiessens“ suche, um erneut darin zu lesen – diese aber nicht finde… kommt mir stattdessen eine andere Buchausgabe von „Laotse – Tao-The-King“ in die Hand und dabei sticht mir der Untertitel davon ins Auge. Dieser bringt das Thema und seinen Sinn auf den Punkt: „Führung und Kraft aus der Ewigkeit“
Wachträume, Träume und Intuition öffnen mir heute ein weites Fenster. Das Schauen hinein, bzw. hinaus, zeigt mir Wunder am laufenden Band. – Träume ich? – Es träumt.
Schlusswort
In den beschliessenden Worten sehe ich den Anfang des faszinierenden Weges Wachträumen: Es ist ein Mittel zu spiritueller Erkenntnis. So ziehe ich einen Bogen zurück nach oben zum „Header“ dieser Homepage zum eingangs notierten Wachtraum:
„Ein straffer Teppich wird wie ein Netz über den Boden ausgeworfen.
Die Textur des Teppichs ist gepunktet aus feinsten Knoten, wie Pixel in Reih und Glied.“
Ich deute: Auf dem Weg des Wachträumens – der Teppich ist gleichzeitig das Fangnetz der Bilder (Pixel) – Bilder sehen, deuten, verstehen und ihnen folgen.
Staunend bin ich auf dem Weg ins Leben hinein. Jedoch habe ich mich schon lange umgedreht; ich blicke regelmässig zurück mit der Frage: Woher das alles kommen mag? Ich betrachte es heute als Segen durch Wachträumen eine Kommunikation „mit dem Dahinter“ erfahren und erlernen zu können. Einen natürlichen, liebenden Zugang zu finden zu unserer Quelle, aus der aller Leben strömt. Ich bin mit ihr allnächtlich und täglich im Gespräch.
November 2020, Rolf Ch. Krieger